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Gerberei Salzer

Mit dem Abbau von Eisenerz am Steirischen Erzberg bis hin zu den Hochöfen war naturgemäß der Bedarf an Leder sehr groß. Deshalb hatte die Ledererzeugung in diesem Ort schon immer eine besondere Bedeutung.

Eine dieser Produktionsstätten ist die, nach dem letzten Besitzer benannte, Gerberei Salzer. Diese Gerberei, in unmittelbarer Nähe zur Altstadt, hat ihren Ursprung vermutlich schon im Mittelalter und war bis zum Jahr 1953 in Betrieb.

Seit dem Jahr 1995 ist das Objekt unbewohnt und ist über einen Schenkungsvertrag, mit der Auflage dieses Objekt museal zu nutzen, in den Besitz der Stadtgemeinde Eisenerz gelangt. Diese überlässt die Liegenschaft dem im Jahr 2004 neu gegründeten „Verein Gerberei Salzer zur Revitalisierung des Objektes". Alle Ziele der Revitalisierung sind in den Statuten des Vereines festgelegt.

Der Zustand der Gebäudesubstanz erforderte damals rasches Handeln, um den gänzlichen Verfall dieses, in der Region einmaligen Kulturdenkmals, zu verhindern. Im Jahr 2004 hat Obmann Herbert Krump mit den Vereinsmitgliedern das Projekt der Revitalisierung in Angriff genommen, um es einer langfristigen, sich selbst erhaltenden Nutzung zuzuführen. Die künftige Verwendung des Gebäudekomplexes gliedert sich in drei bauliche Teilbereiche, die im Gesamtkonzept einfließen.


Ziele und Voraussetzungen zur Sanierung des Objektes

Allen beteiligten Institutionen und Privatpersonen ist das Bewahren dieses wertvollen Kulturgutes in der Region um den Steirischen Erzberg ein besonderes Anliegen.
Dabei steht eine, in vielen Bereichen authentische, Restaurierung unter fachlicher Beratung der Steiermärkischen Denkmalpflege im Vordergrund.

Dank umfangreicher Förderungen des Revitalisierungsfond des Landes Steiermark, dem Bundesdenkmalamt, der Stadtgemeinde, der Waldgenossenschaft Eisenerz, privater Sponsoren, sowie der Mitarbeit zahlreicher freiwilliger Helfer wurden inzwischen viele Bauvorhaben am Gebäude verwirklicht.

Vom Land Steiermark hat die Gerberei Salzer im Frühjahr 2015 den Titel „Steirisches Wahrzeichen" erhalten.

Gesamtkonzept

1.) Gerbereimuseum

Informationen zum handwerklichen und maschinellen Entstehungsprozess von Lederprodukten einst und jetzt, unter Einbeziehung von Gerbereien und Betrieben, die Leder als Rohstoff verarbeiten. Maschinen und Geräte aus einer Rotgerberei stehen schon restauriert an ihren originalen Standorten.

2.) Wasser und Technik

Besucher erhalten an Hand von Geräten und Systemen einen Einblick in die vielfältige Verwendung und Nutzung von Wasser, ergänzt mit Informationen zum Wasserbau, der Strömungstechnik und noch vieles Andere. Für diese themenbezogene Gestaltung eignen sich der untere Teil des Mitteltraktes und das Freigelände hinter dem Gebäude besonders.

Zur Errichtung eines Kleinkraftwerkes mit einem oberschlächtigen Wasserrad war die Erlangung des Wasserechtes notwendig. Das Krafthaus und der Fluter sind weitestgehend saniert. Bereits im Jahr 2013 konnte dieses Kraftwerk in Betrieb gehen und erzeugt seither Strom für den Eigenbedarf.

3.) Erzberg und Arbeitswelt der Bergleute

Ein weiterer Bereich ist der Arbeitswelt der Bergleute gewidmet, die ja als Abnehmer von Lederprodukten zum Wohle der Gerber beigetragen haben.

In einer besonderen Ausstellung wird die unendlich schwere Arbeit der Berg- und Hüttenleute bei der Gewinnung von Erz und Eisen möglichst authentisch dargestellt. Ebenso sollen überlieferte Darstellungen einen Einblick in das Leben im Ort und vor allem in das Umfeld mit allen Sorgen und Nöten der Einwohner vermitteln.

4.) Marktbereich

Unter dem Begriff Leder oder artverwandte Materialien sind in einem Verkaufsraum auch Waren mit Seltenheitswert zu finden. Besucher können vorgefertigte Teile erwerben, um diese selbst zu vollenden. Eine Servicestelle mit Partnerfirmen stellt gewünschte Informationen über Brauchtum Gruppen und Besuchern zur Verfügung. Nach Bedarf sind auch Werkstätten für Handwerker und Vereine verfügbar.

5.) Imbissstube

Unter dem Namen „Kaminstube“ wird im Untergeschoß des Wohnhauses ein kleines Lokal für Besucher und Straßengäste eingerichtete. Damit wird auch dem Aspekt „Schaffen von Saison-Arbeitsplätzen“ Rechnung getragen.

Ausblicke in die Zukunft

Die Nähe zum Schaubergwerk am Erzberg, mit jährlich mehreren tausend Besuchern, lassen eine gute Frequenz auch für die Gerberei Salzer erwarten.
Zu diesem völlig neuen Museum mit vielen Attraktionen können Besucher in nur wenigen Gehminuten auf dem Weg in die Altstadt von Eisenerz gelangen.

Die vergangenen Jahre haben uns gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wenn auch vorläufig nur in kleinen Schritten, wird es uns gemeinsam gelingen, die gesetzten Ziele zu erreichen.

Aus dem Verkauf von symbolischen „Bausteinen“, Mitgliedsbeiträgen unterstützender Mitglieder und Subventionen aller Art, sollen Geldmittel in die Vereinskassa kommen. Leisten auch Sie einen Beitrag zur Erhaltung wertvollen Kulturgutes in unserer Heimatstadt Eisenerz!

Wegen noch anstehender Sanierungsarbeiten ist ein Besuch in der Gerberei derzeit nur eingeschränkt und auch nur mit Voranmeldung möglich.

 

Adresse

Trofengbachgasse 8
8790 Eisenerz

Web

wegfinder
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Kontakt

Herbert Krump

Trofengbachgasse 44
8790 Eisenerz

Telefon +43 3848 32701

info@gerbereisalzer-museum.at

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